EKG (Elektrokardio­graphie, Elektrokardio­gramm): EKG-Auswertung

Nach der EKG-Ableitung folgt die EKG-Auswertung. Der Behandler interpretiert das Elektrokardiogramm anhand der absoluten Höhen der einzelnen Spannungen, ihrer zeitlichen Abstände zueinander, sowie ihrer "Steilheit" und Dauer.

 

Aus diesen Werten lassen sich viele krankhafte Veränderungen des Herzens erkennen. Zur EKG-Auswertung nimmt der Behandler ein genormtes EKG-Lineal zu Hilfe.

 

Die charakteristischen Spannungshöhen beziehungsweise -tiefen der Herzkurven im EKG sind mit Buchstaben gekennzeichnet: P-Welle: Die P-Welle ist charakteristischerweise die erste kleine, positive, halbrunde Welle nach der Null-Linie. Sie stellt die Erregung der Vorhöfe des Herzens dar.  Q-Zacke: Die Q-Zacke ist im Allgemeinen klein, das heißt weder breit noch tief, und stellt die erste negative Zacke nach der P-Welle und dem Ende der PQ-Zeit dar.

 

 

Neben den einzelnen Zacken im EKG sind für eine Interpretation noch die Zeiten zwischen den Zacken von Bedeutung.

 

 

Unter der Erregungsausbreitung der Kammern versteht man im EKG den QRS-Komplex. Spricht der Arzt von der Erregungsrückbildung, sind die ST-Strecke und die T-Welle gemeint.

 

 

 

Normales EKG nebst Bezeichnungen

 

 
Durchführung

Bei einer EKG (Elektrokardiographie) benötigt man zur Durchführung ein sogenanntes EKG-Gerät. Das EKG oder Elektrokardiogramm kann jede Arztpraxis oder Klinik aufzeichnen, die über ein solches Elektrokardiographie-Gerät verfügt. Der zu Untersuchende sitzt oder liegt, während ihm insgesamt zehn Elektroden am Körper befestigt werden, jeweils eine an jedem Arm und Bein (sog. Extremitätenableitungen) sowie sechs weitere im Bereich der linken Brust (Brustwandableitungen). Um den Kontakt zwischen Elektroden und Haut zu verbessern, trägt der Untersucher für die EKG-Durchführung ein Gel auf die Elektroden auf.

 

Die elektrischen Spannungen am Herzen ändern sich zwar nur minimal, lassen sich aber bei einem EKG – entsprechend verstärkt – von der Körperoberfläche abgreifen und auf einem Monitor oder mithilfe eines Schreibers auf genormtem Papier darstellen.

 

Zu jedem Zeitpunkt eines Herzschlags hat die Spannung eine bestimmte Ausrichtung und Stärke. Das Gerät bildet den Herzschlag graphisch ab – es wertet die Daten der Elektroden auf der Haut aus. Der Arzt erkennt dann, wie sich die jeweils gemessenen Spannungen im Verlauf jedes Herzschlags verändern. So wird die Erregungsausbreitung im Herzen als eine EKG-Kurve sichtbar.